Liftbetreiber bereiten sich auf Saisonstart vor – Bauprojekte laufen nach Plan

Hochbetrieb herrscht derzeit in Willingen, auf der Winterberger Kappe und in Neuastenberg. Die Betreiber haben sich viel vorgenommen. Pünktlich zum Saisonstart sollen die drei Sessellifte fertig sein. Sobald genügend Schnee fällt oder die Temperaturen weit genug unter null fallen, um Schnee zu produzieren, kann der Skibetrieb losgehen.

Besonders spektakulär verliefen die Arbeiten im Skiliftkarussell auf der Winterberger Kappe. Der neue Sechsersessellift entsteht direkt am Slalomhang, dem steilsten Hang nördlich der Alpen. Die schwarze Piste ist zudem für LKW besonders schwer zugänglich. Ein spezieller Schwerlasthubschrauber war notwendig, um die einzelnen Bauteile heranzubringen und die Masten in Präzisionsarbeit zu montieren. Das Verfahren, das in den Alpen oftmals erforderlich ist, ist für ein Mittelgebirge eine Seltenheit. Die neue kuppelbare Sesselbahn wird künftig bis zu 2.700 Skifahrer und Snowboarder pro Stunde transportieren. Sie erschließt eine schwarze und zwei rote Abfahrten.

Auch im Skigebiet Willingen entsteht eine kuppelbare Sechser-Sesselbahn. Die Berg- und Talstationen sind fertig, die Seile bereits aufgezogen. In diesen Tagen sind die Betreiber damit beschäftigt, die Sessel einzuhängen. Danach werden Probeläufe starten. Die Betreiber sind zuversichtlich, pünktlich zum Saisonstart fertig zu sein. Eine besondere Leitung nach nur zwei Monaten Bauzeit. Die Baugenehmigung kam erst in allerletzter Minute. Der neue Lift am Willinger Ritzhagen befördert im ersten Ausbaustadium 2.050 Personen pro Stunde. Bei Bedarf werden die Betreiber die Leistung auf 3.000 erhöhen. Auf 630 Meter Länge bewältigt er 112 Höhenmeter.

Inmitten der geschützten Winterberger Bergwiesen entsteht die Vierer-Sesselbahn des Postwiesen Skidorfs. Als erstes der dörflichen Skigebiete haben die Neuastenberger diesen Qualitätssprung und die damit verbundene hohe Investition gewagt. Da das Skigebiet in einem geschützten FFH-Gebiet liegt, haben die Betreiber den Bau in enger Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden vorgenommen. Dort wo Erdarbeiten stattfanden, haben sie Bergwiesen-Heu, das sie im Sommer geerntet haben, verteilt. So ist wäscht der Boden nicht aus und die Samen der heimischen Pflanzen verteilen sich und können im Frühling erneut sprießen. 2400 Personen pro Stunde befördert die neue Bahn hinauf zur Bergstation Osthang. Unterwegs genießen Skifahrer und Snowboarder eine herrliche Panoramasicht. Sie erschließt vier Pisten und ersetzt zwei 40 Jahre alte Schlepplifte.

Bereits Ende des vergangenen Winters ist in der Snow World Züschen der neue Snow-Tubing-Lift entstanden. Auch er kommt in den nächsten Wochen zum Einsatz. Zudem haben die Skigebiete weiter in den Ausbau der Beschneiung investiert. Allen voran das Skigebiet Altastenberg. Die Betreiber haben einen 25.000 Kubikmeter fassenden Speicherteich gebaut. Sieben neue Schnee-Erzeuger tun das ihre dazu, das Gebiet bei entsprechenden Temperaturen innerhalb weniger Nächte dick mit Schnee zu bedecken. Auch in Willingen ist Beschneiung ein Thema. Mit dem Köhlerhang eine wichtige Verbindungsstelle zwischen den zwei Skibergen schneesicher geworden. Auch ein Novum: Pistenleitsysteme erleichtern in größeren Skigebieten den Gästen die Orientierung.

50 Millionen Euro investieren die deutschen Skigebiete in diesem Winter in Lifte und Beschneiung. 15 Millionen davon fließen in die Skigebiete entlang des Rothaarkamms. Das Verhältnis zeigt: Auch zehn Jahre nach ihrer Gründung nimmt die Wintersport-Arena Sauerland weiter an Fahrt auf. Aus- und Neubau von Skihütten, Kinderländer, Transportbänder zum Beispiel im Skigebiet Bödefeld-Hunau und vieles mehr steht auf der Liste der Innovationen. „Wir wollen unsere Position als bedeutendste Skiregion nördlich der Alpen nicht nur halten, sondern weiter ausbauen“, betont Wintersport-Arena-Vorsitzender Michael Beckmann.

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