Kein Tierschutz in Niedersachsen für Reptilien
Jedes Jahr stellt das Land Niedersachsen mehrere hunderttausend Euro für den Schutz von Wildtieren zur Verfügung, welche auf die Wildtierstationen verteilt werden. Verantwortlich ist das Land Niedersachsen für alle artgeschützten Tiere, für welche die legale Herkunft nicht mehr nachgewiesen werden kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die für den Nachweis erforderlichen Papiere nicht mehr vorhanden sind, was in der Regel bei Fundtieren der Fall ist. Aber auch Tiere, welche aufgrund von fehlenden Papieren von den Behörden eingezogen werden, fallen in die Verantwortung des Landes Niedersachsen.
Auch in der Auffangstation für Reptilien und Gefahrtiere in Stemmen werden zahlreiche artgeschützte Tiere, welche in die Verantwortung des Landes Niedersachsen fallen, untergebracht und versorgt. Neben Schildkröten, Leguanen und Bartagamen, gehören auch Schlangen, einschließlich der Giftschlangen und Kaimane zu den betreuten Tierarten.
Jedoch erhält die Auffangstation, im Gegensatz zu den Wildtierstationen, keine finanzielle Unterstützung vom Land Niedersachsen. Weder für die Unterbringung noch für evtl. erforderliche Behandlungs- und Tierarztkosten werden Kosten übernommen.
Als Begründung führt die zuständige Artenschutzbehörde, der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover an, dass es sich bei den betreuten Tieren „nur“ um Reptilien handelt und man deshalb keine Kosten übernimmt. Würde sich die Auffangstation auch um andere Tierarten, wie z.B. Füchse, Rehe oder Papageien kümmern, würde man es sich evtl. noch einmal „überlegen“.
In vielen Gesprächen und Schriftwechseln brachte man von Seiten der zuständigen Behörde zwar zum Ausdruck, dass man den Bedarf an einer Auffangstation für Reptilien erkennt, weil die Zahl der unterzubringenden Tiere in den nächsten Jahren weiter steigen wird und man für die geleistete Arbeit auch dankbar ist und diese auch als notwendig ansieht, eine finanzielle Unterstützung lehnte man jedoch ab. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es hierbei um Tiere geht, welche in die Verantwortung des Landes Niedersachsen fallen.
Hinzu kommt der Umstand, dass es in Niedersachsen eigentlich nur zwei anerkannte Wildtierstationen gibt, in welchen man von einer artgerechten Unterbringung von Reptilien sprechen kann. Und dort sind die vorhandenen Kapazitäten bereits schon seit langem erschöpft. Die Auffangstation für Reptilien hat alleine in diesem Jahr schon mehrfach Reptilien aus Wildtierstationen übernommen, weil dort die Grenzen des Möglichen erreicht sind.
Selbst mehrere Schreiben an das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und an den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer wurden erst gar nicht beantwortet.
Somit scheint in Niedersachsen der Tierschutz genau dort zu enden, wo er anfängt Geld zu kosten. Reptilien, einschließlich der Gift- und Gefahrtiere, scheinen hier nicht als schützenswert eingestuft zu werden. Geht es jedoch um Hunde und Katzen, welche mit ihrem kuscheligen Fell und ihrem treuen Blick die Herzen erweichen, dann nimmt man gerne Geld für deren Schutz in die Hand. Erst vor kurzem wurden beispielsweise 100.000,- Euro vom Land Niedersachsen für die Kastration von Katzen bereitgestellt.
Auch der Stellenwert von Hühnern scheint in Niedersachsen höher zu sein als der von Reptilien. Wie sonst sollte man es erklären, dass erst vor kurzem die Vertreter der Politik zusammen mit den Tierschützern auf die Straße gingen, um gegen einen Schlachtbetrieb in Wietze zu demonstrieren. Einer der Teilnehmer war auch der Landwirtschaftsminister Christian Meyer.
Unterstützt werden also nur die Tiere, welche eine entsprechende Lobby haben. Dabei ist es dann auch völlig egal, ob man rein rechtlich für die anderen Tiere ebenso verantwortlich ist. Es wäre für die Politik auch unklug, sich mit den Tierschützern anzulegen. Also fließt das vorhandene Geld ausschließlich in diese Richtung. Alles andere fällt dann hinten runter und wird nicht weiter beachtet.
Die Auffangstation für Reptilien und Gefahrtiere in Stemmen ist daher, aufgrund der fehlenden Unterstützung des Landes Niedersachsen, auf Spenden und Zuwendungen angewiesen.
Wer die Arbeit der Auffangstation im Sinne des Tier- und Artenschutzes unterstützen möchte, kann mit einer Spende oder mit der Übernahme einer Tierpatenschaft helfen. Das Spendenkonto hat die Nummer 3037124 bei der Sparkasse Scheeßel (Bankleitzahl 29152550).
Der Trägerverein der Auffangstation ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Für Spenden kann daher eine steuerlich anrechenbare Zuwendungsbestätigung ausgestellt werden.
Weitere Informationen über die Auffangstation für Reptilien und Gefahrtiere, deren Arbeit und die zur Vermittlung stehenden Tiere, sind auf der Internetseite unter http://www.auffangstation.eu zu finden.
Auffangstation für Reptilien und Gefahrtiere
Pressemeldungen der Auffangstation
Eggenbergsmoor 1
27389 Stemmen
Deutschland
E-Mail: presse@auffangstation.eu
Homepage: http://www.auffangstation.eu/
Telefon: 04267-9819836
Pressekontakt
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